Bundeswirtschaftsminister
Philip Rösler hat jetzt das Internet als, von seinen Kollegen noch
weitestgehend unbeachtetes Betätigungsfeld für sich entdeckt. Wie
er in einem Interview bekannt gab, will er die Netzneutralität durch
eine zusätzliche Verordnung sicher stellen. Angeregt wurde er dazu
durch die Ankündigung der Telekom, in naher Zukunft das in Flatrats
verkaufte Datenvolumen zu beschränken und bei Überschreitung der
genehmigten Menge die Geschwindigkeit zu drosseln. Ausgenommen werden
sollten davon jedoch Seiten des Anbieters Telekom und deren
Kooperationspartner. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministerium
gab inzwischen im Auftrag des Ministers bekannt, das schnellstmöglich
ein diesbezügliches Gesetz eine solche Bevorteilung bestimmter
Webseiten verhindern soll.
Rösler: "Unabhängig von der
aktuellen Diskussion über das Modell der Telekom soll damit für
künftige Fälle ein Rechtsrahmen geschaffen werden. Netzbetreiber
dürfen eigene Inhalte oder Anwendungen von bestimmten Drittanbietern
(gegen Entgelt) grundsätzlich nicht bevorzugt übermitteln."
Die vorgeschlagene Verordnung muss noch vom Bundestag und dem
Bundesrat bestätigt werden, womit allerdings vor der Bundestagswahl
im Herbst nicht zu rechnen ist. Inzwischen hat die Telekom auf den
massiven Protest reagiert und eine Änderung der Pläne angekündigt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen